Was Sie schon immer über Trinkwasser wissen wollten

Bei der Frage nach der Qualität des Leitungswassers gehen die Meinungen von Behörden und Wissenschaft, teilweise weit, auseinander. Das Umweltamt preist Leitungswasser als das am stärksten kontrollierte Lebensmittel an und spricht von herausragender Güte. Folglich – sehr gesund

Inhaltsstoffe und erlaubte Konzentrationen werden über Grenzwerte festgelegt, die in der Trinkwasserverordnung (TVO) niedergeschrieben sind und nicht überschritten werden dürfen . Mittlerweile gibt es Grenzwerte für circa 40 verschiedene Stoffe. Reicht dies aus um eine derartige Aussage zu vertreten?

Die Sicht der Wissenschaft und der gesunde Menschenverstand

Viele Wissenschaftler kritisieren die Leitungswasserqualität. Nach deren Meinung sind viele chemische und mikrobiologische Verunreinigungen im Leitungswasser zu finden. Sie argumentieren damit, dass das Trinkwasser nicht einwandfrei sei, nur weil angeordnete Grenzwerte nicht überschritten werden. Es sei damit lediglich die Konzentration der Verunreinigungen geregelt. Weiterhin gibt es, für Inhaltsstoffe, die nicht in der TVO aufgeführt sind jedoch im Wasser nachgewiesen werden können, keinerlei Grenzwerte.

Durch Bevölkerungswachstum, Neuentwicklungen in der Pharmazie und den wachsenden Einsatz von Düngemitteln und Gülle, gelangt immer mehr Schadstoffe in die Oberflächengewässer. Die meisten Wasserwerke sind für die stetig steigende Menge der Schadstoffe nicht gerüstet und haben Schwierigkeiten, die großen Mengen aus dem Wasser zu filtern. Dadurch können auch Verunreinigungen in unser Trinkwasser gelangen

Neben Pestiziden stehen derzeit besonders Arzneimittelrückstände im Vordergrund der Kritiker. Die Wirkstoffe werden im Körper nicht vollständig abgebaut, werden unverändert ausgeschieden, gelangen so in die Kanalisation und damit in die Klärwerke, in denen sie nur notdürftig bis gar nicht entfernt werden.
Nach den gemachten Erfahrungen:Kann es sich bei Großteilen unseres Trinkwassers überhaupt um bestmögliches,vollkommen unschädliches Wasser handeln? Kann es den Zusatz „Gesund“ überhaupt erfüllen?

Wasserleitungen

Bei der Suche nach Verunreinigungen im Trinkwasser sollten Sie auch einen besonderen Blick auf die häusliche Wasserleitungen werfen. Denn diese sind oftmals der Grund für viele Verunreinigungen. Giftige Schwermetalle gelangen oftmals durch veraltete Leitungen oder auch kaputte Dichtungen in das Trinkwasser. Aufgrund der Ähnlichkeit von Zink und Blei sind verzinkte Rohre teilweise auch mit Blei verunreinigt, dass dann an das darin enthaltene Wasser abgegeben wird. Auch wurde Blei zum Löten benutzt, gelötete Kupferrohre können daher ebenfalls eine Bleibelastung aufweisen.
Insbesondere Totleitungen (Leitungen welche sehr selten oder garnicht mehr benutzt werden) können eine Gefahr für die Wasserqualität sein, dort können sich Keime und Bakterien besonders schnell vermehren und dienen somit als Impfstelle für das restliche Leitungssystem.

Ist Mineralwasser besser?

In Deutschland bevorzugt ein Großteil der Bevölkerung immer noch gekauftes und in Flaschen abgefülltes Wasser. Dies hat mehrere Gründe:

Die Deutschen lieben Sprudelwasser

Viele Menschen haben das Vertrauen in die Qualität des von der Gemeinde gelieferten Leitungswassers verloren.
Oftmals wird der Geschmack als Argument dafür benutzt, lieber mehr Geld auszugeben und Wasser beim Discounter zu kaufen.
Die Werbung für Mineralwasser hat auch hier einen bedeutenden Stellenwert.
Ökonomisch und aus dem Umweltaspekt gesehen, gewinnt das Leitungswasser um Längen. Hier sollte auch Flaschenwasser möglichst vermieden werden. Die CO2-Bilanz von Leitungswasser ist nicht nur deutlich geringer, für Leitungswasser müssen zudem keine fossilen Rohstoffe verwendet werden. Auch fallen keinerlei Kosten für die Verpackung oder für den Transport in die Supermärkte an.

Kurz gesagt, ökologisch gesehen hat Leitungswasser deutlich mehr zu bieten.

Ist Leitungswasser oder Mineralwasser gesünder?

Wie sieht es mit den gesundheitlichen Bedenken aus? Viele Menschen greifen zu Tafel- oder Mineralwasser in Flaschen um sich vor Verunreinigungen und Schadstoffen in ihrem Trinkwasser zu schützen. Für Mineralwasser jedoch gibt es merkwürdigerweise weniger Grenzwerte als für Leitungswasser. Auch die Konzentrationen der Inhaltsstoffe dürfen höher sein. Zudem sind die Kontrollen durch die Behörden bei Mineralwasserbrunnen seltener.

Laut einem Testurteil von Ökotest wiesen 75 der getesteten Mineralwasser zu hohe Bor- und Uran-Werte auf. Stiftung Warentest konnte Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Keimen nachweisen.

Eines der größten Probleme jedoch stellt die Tatsache dar, dass immer mehr Wassertrinker zu in Plastikflaschen abgefüllte Tafel- oder Mineralwasser greifen.

Bei in Plastikflaschen abgefülltem Wasser konnten Forscher bereits erhöhte hormonaktive Substanzen nachweisen. Ein weiterer Irrglaube von Mineralwasserkäufer ist, dass sie der meist aggressiven Werbung der Getränkeindustrie Glauben schenken, Mineralwasser enthalte mehr Mineralstoffe und sei daher gesünder.

Die EU jedoch hat das dazugehörende Gesetz dazu aufgehoben. Deshalb muss Mineralwasser nicht mehr besonders mineralstoffreich sein. Es ist auch nachgewiesen, dass viele Mineralwasser nicht mehr Mineralstoffe als vielerorts gängiges Leitungswasser aufweisen

Fazit – offiziell trinkbar aber nicht unbedingt gesund

Betrachtet man nun das Leitungswasser ganzheitlich – so weist es deutliche Vorzüge auf. Jedoch sollte man das Wasser aus der Leitung nicht ganz ohne Bedenken trinken.

Mindestens 97 Prozent des Leitungswassers wird als Brauchwasser für Duschen, Waschmaschinen oder Geschirrspülen genutzt, sodass häufig auch bei der Wasserqualität Abstriche gemacht werden und der Verdacht naheliegt, dass es auch schädlich oder ungesund sein kann.

Die Wasserversorger müssen das Wasser günstig anbieten. Um dies zu erreichen wird an modernen, teuren Filteranlagen gespart. Diese neuen und sehr teuren Filteranlagen wären dann in der Lage die neuen bzw. immer mehr auftretenden Schadstoffe und Verunreinigungen (insbesondere Chemikalien) aus dem Wasser zu filtrieren.
Im Grundsatz gilt:

Leitungswasser weches zum menschlichen Verzehr oder zur Lebensmittelbereitung eingesetzt wird, sollte am besten mit einem hochwertigem Wasserfiltersystem zu gesunden Trinkwasser gemacht werden. So können auch Stoffe aus dem Wasser haerausfiltriet werden, die keine Grenzwerte besitzen und bei offiziellen Kontrollen vernachlässigt werden. Selbst Schadstoffe, die zwar Grenzwerte haben, sind oftmals bis zu den erlaubten Grenzwert- Konzentrationen im Wasser enthalten. Wobei z.B. Blei oder Kupfer oder aber größere Mengen an Keimen (KBE) überhaupt nicht in gesundem Leitungswasser enthalten sein sollten. Durch einen eigenen Wasserfilter kann deren Konzentration noch einmal erheblich reduziert werden.